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Zur Zukunft der Zeitschrift für digitale Geisteswissenschaften

von Marcus Baumgarten

Die Zeitschrift für digitale Geisteswissenschaften (ZfdG) hat sich in den letzten Jahren etabliert und ihre Führungsrolle im deutschsprachigen Raum untermauert. Für die Redaktion ist das allerdings kein Grund, den Status quo zu verwalten. Im Gegenteil: Im Jahr 2021 stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ZfdG vor etlichen Herausforderungen, die ich hier als Redaktionsmitglied kurz skizzieren möchte, wobei mein Fokus auf dem eher technischen Bereich liegt.

Die Arbeitsabläufe der ZfdG sind wie in jeder anderen Redaktion durch verschiedene Techniken und Systeme bestimmt. Nachdem eine Einreichung durch die Fachredaktion beschlossen wurde, stellt der Autor oder die Autorin, bzw. die Autorengruppe den eingereichten Artikel fertig. 

Damit beginnt im Anschluss die eigentliche technische und redaktionelle Bearbeitung durch die Tagesredaktion der ZfdG. In der Regel werden die Beiträge als Worddatei geliefert, die anschließend mit einer internen Vorlage für Microsoft Word formatiert werden. Über den Transformationsservice Oxgarage des TEI-Konsortiums wird die Textdatei aus dem docx-Format nach TEI-P5 überführt und anschließend mit einem weiteren Skript in das XML-Schema der ZfdG transformiert. Alle weiteren Änderungen am Text werden ab sofort nur noch in der xml-Datei vorgenommen, woraus sich insbesondere bei Open Review-Verfahren neue Herausforderungen ergeben. 

Unterstützt wird der Workflow bisher durch ein Confluence-Wiki, das der ZfdG-Redaktion durch den Clariah-Verbund kostenlos zur Verfügung gestellt wird. In diesem internen Bereich werden Formatvorlagen, Arbeitsstände und Workflows dokumentiert.

Zur besseren internen Abstimmung und Kommunikation mit der Fachredaktion wird der Arbeitsablauf zurzeit auf das Open Journal Systems (OJS) – einer Publikationssoftware für Online-Zeitschriften – umgestellt. Technisch ist es zwar möglich, auch die Präsentation der Texte in OJS zu realisieren, auf absehbare Zeit werden die Inhalte aber weiterhin über das Content Management System Drupal verwaltet und angezeigt, das zurzeit in der Version 7 in der ZfdG im Einsatz ist. Die Aktualisierung von Drupal auf die aktuelle Version 9 ist ebenfalls für dieses Jahr geplant.

Zur Unterstützung der technischen Redaktion wurde von der Herzog August Bibliothek ein Gitlab-Bereich zur Versionierung der xml-Dateien und Transformationsskripte eingerichtet.

Mittelfristig sollen in diesem Bereich alle veröffentlichen Texte in der xml-Version als Gesamtdownload angeboten werden.

Neben den eben genannten technischen Neuerungen wird es in der ZfdG natürlich auch in diesem Jahr kontinuierlich neue Artikel geben. Zusätzlich zum normalen Veröffentlichungsrhythmus mit ein bis zwei Artikeln pro Monat sollen in diesem Jahr auch zwei Sonderbände erscheinen.

Darüber hinaus testet die Redaktion im Moment ein neues Format: das Working Paper. Dieses Working Paper wird von der ZfdG in einem »Public-Review«-Verfahren veröffentlicht und kann von der Community kommentiert werden. Die Tests der Kommentarfunktionen mittels Hypothesis-Plugin wurden vor kurzem zufriedenstellend abgeschlossen und nach einer redaktionellen Bearbeitung wird das Working Paper der DHD-AG »Digitales Publizieren« noch möglichst vor der DHD-Jahrestagung 2021 publiziert. 

Wenn sich dieses neue Verfahren in der ZfdG und der Community etabliert, könnte die ZfdG damit in Zukunft um eine neue Reihe ergänzt werden.


Marcus Baumgarten ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt »Digitale Methoden der Sammlungsforschung« und Mitglied der ZfdG-Redaktion.

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